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Zum Krieg in der Ukraine

Aktualisiert: 15. Apr. 2023


Der Krieg in der Ukraine ist in unserem Bewusstein als eine Katastrophe, die vor unser aller Augen in Europa stattfindet. Viel wird geschrieben, welche Waffen an die Ukraine geliefert werden können. Es gibt auch Initiativen, die Verhandlungen statt Aufrüstung fordern (https://stoppt-das-toeten.dfg-vk.de/, https://www.ippnw.de/frieden/konflikte-kriege/ukraine/artikel/de/waffenstillstand-und-friedensverhand.html ).

Nichts finde ich darüber, wie eine Friedensordnung für diese Region aussehen könnte (so war es, als ich diesen Text geschrieben habe, s. u. "Update"). Eine Friedensordnung, die die berechtigten Interessen aller Beteiligten versucht zu berücksichtigen. Solch eine Friedensordnung muss einerseits das Interesse vieler Ukrainer berücksichtigen, mehr mit der EU zusammenzuarbeiten und die ukrainische Sprache und Kultur zur pflegen. Andererseits ist eine solche Friedensordnung aber erst dann zukunftsweisend, wenn sie auch das Interesse anderer Ukrainer berücksichtigt, die privaten, geschäftlichen und kulturellen Verbindungen zu Russland, Ungarn oder Rumänien aufrechtzuerhalten. Auch der Wunsch vieler Russen, eben solche Verbindungen in die Ukraine zu pflegen ist ernst zu nehmen.

Erst eine solche positive Perspektive wird die Möglichkeit eröffnen, dass dieser schreckliche Krieg irgendwann zu einem guten Ende kommt.

Wer kann mir mitteilen, wo über solche Friedensordnungen nachgedacht wird, und wo über sie versucht wird, in Verhandlungen einzutreten?

Weil das oft uns Pazifisten zum Vorwurf gemacht wird, betone ich hier, dass für mich klar ist, dass die russische Politik der militärischen Stärke katastrophal destruktiv und durch nichts zu entschuldigen ist. Trotzdem die Frage, wo darüber nachgedacht wird, wie ein friedliches Miteinander aussehen könnte!

Update: In der Beliner Zeitung wurde inzwischen öffentlich über eine Friedensordnung nachgedacht, anknüpfend an die Entspannungspolitik der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts - in einem Bezahlartikel und noch nicht sehr konkret bezüglich der berechtigten Interessen der Konfliktparteien:

Update 2: In der nzz ( https://www.nzz.ch/gesellschaft/krieg-in-der-ukraine-wie-es-zum-frieden-kommen-koennte-ld.1730972, 22.3.22) fasst ein amerikanischer Politikwissenschaftler die Kriegsziele gut zusammen. Putin sähe die USA und die Nato als Revisionisten, die eine in den Westen integrierte Ukraine wollen, und habe damit recht. Und die Nato-Staaten betrachteten Putin als Revisionisten, der eine Art Großrussland wieder aufbauen wolle, was auch eigentlich richtig sei. Es wird aber nicht weitergedacht, welche tiefer liegenden Anliegen von den Kontrahenten durch diese Kriegsziele erreicht werden sollen.

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